Klassische Nassrasur ist männlich, spannend und sexy
Für viele Männer ist Rasieren eine tägliche Morgenroutine. Ein Ritual, über das man nicht immer nachdenkt. Nun ja, morgens ist man noch nicht 100 % wach. Rasieren geschieht oft auf 'Autopilot'. Einfach eine Wolke Schaum ins Gesicht auftragen und schnell mit dem Rasiermesser den gewohnten Bahnen folgen. Abspülen, Aftershave und 'fertig ist Kees'. Wie anders ist das oft in Filmen. In Filmen gelingt es Schauspielern, dem Rasieren eine 'Ladung' zu geben. Rasieren ist ein künstlerischer Ausdruck. In vielen Fällen geht es natürlich um klassische Nassrasur: Rasierschaum, Rasierpinsel und Rasiermesser. Klassische Nassrasur ist ein Ritual. Es ist durch und durch männlich, spannend und sexy. Wir haben 10 schöne, fantastische und bekannte Rasurszenen zusammengestellt.
Warum ist klassische Nassrasur männlich, spannend und sexy
Filmemacher wählen meist die klassische Nassrasur. Warum? Es ist auch in der heutigen modernen Zeit ein typisch männliches Ritual. Mit einem scharfen Rasiermesser über die Gesichtshaut zu rasieren ist eine Fertigkeit und erfordert Beherrschung. Rasieren ist auch ein intimer Moment für sich selbst. Nach der Rasur ist der Mann glatt, frisch und gepflegt. Bereit für den Kampf. Frauen finden Rasieren und rasierende Männer spannend und sexy. Es ist eine männliche Aktivität und weil der Mann in diesem Moment sehr verletzlich ist. Außerdem weckt es starke Assoziationen an ihre eigene Kindheit: als junges Mädchen neben dem rasierenden Vater zu stehen. Es gibt ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.
Mississippi Burning, 1988, Gene Hackman
Dieser spannende biografische Thriller spielt in den 60er Jahren im tiefen Süden der USA. Zwei FBI-Agenten untersuchen das Verschwinden von drei Bürgerrechtsaktivisten. Sie werden mit Rassismus konfrontiert und stoßen auf viel Widerstand der örtlichen Polizei. FBI-Agent Rupert Anderson (Gene Hackman) trifft den korrupten Hilfssheriff Clinton Pell (Brad Dourif) in einem Barbershop. Der Hilfssheriff wird gerade vom Barbier rasiert. Gene Hackman übernimmt das Rasiermesser vom Barbier und drückt es an die Wange und den Hals des Hilfssheriffs. Er warnt den Sheriff, die Ermittlungen nicht zu behindern.
In dieser Szene wird ein offenes Rasiermesser verwendet. Auffällig ist, dass der Barbier auf den Wangen seines Kunden sofort gegen die Bartwuchsrichtung zu rasieren beginnt. Meistens beginnt man auf den Wangen mit der Haarwuchsrichtung zu rasieren.
Das offene Rasiermesser wird hier als gefährliche Waffe eingesetzt; das Rasiermesser erzwingt Respekt. Nassrasur mit einem Rasiermesser auf der Haut ist eine Fertigkeit und erfordert Beherrschung.
The Great Dictator, 1940, Charlie Chaplin
Dieser satirische Film von Charlie Chaplin spielt kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Es ist eine Parodie auf den Diktator Adolf Hitler. Charlie Chaplin spielt zwei Hauptrollen, nämlich den Diktator und einen jüdischen Friseur. Da beide Figuren sich sehr ähnlich sehen, werden sie am Ende des Films versehentlich vertauscht. Der jüdische Friseur wird für den Diktator gehalten. Das sorgt für Verwirrung, als er schließlich vor einem großen Publikum eine Rede halten muss.
In der Mitte des Films gibt es eine fantastische Szene, in der der Friseur einen Kunden mit Rasierpinsel und offenem Rasiermesser rasiert. In dieser Szene werden im Rhythmus der Musik alle Schritte der Rasur ausgeführt.
Zu dieser Zeit benutzten Barbiere noch echte offene Rasiermesser. Heutzutage wird in Barbershops nur noch mit Shavette-Rasiermessern oder einem normalen Rasiermesser rasiert. Charlie Chaplin hat sich die Rasiermethode der Barbiere genau angesehen. Der Barbier beginnt zuerst damit, Rasierschaum in einer Rasierschale herzustellen. Leider wird nicht gezeigt, ob er Rasierseife oder Rasiercreme verwendet. Er trägt den Schaum mit dem Rasierpinsel und seinen Händen auf. Anschließend schleift er das Rasiermesser kurz über einen Wetzstein und poliert es danach über den Lederriemen. Sehr schnell und fachmännisch rasiert er seinen Kunden. Nach der Rasur ein schneller Aftershave-Splash. Offenbar galt früher auch "Zeit ist Geld".
In dieser Szene wollen die Macher zeigen, dass der Beruf des Barbiers ein respektables und edles Handwerk ist.
Tootsie, 1982, Dustin Hofmann
In diesem komödiantischen Film spielt Dustin Hofman einen frustrierten und anspruchsvollen Schauspieler, Michael Dorsey. Als männlicher Schauspieler gelingt es ihm nicht, Arbeit zu finden. Er beschließt, sich in eine Frau zu verwandeln, um eine Rolle in einer Seifenoper zu bekommen. Es gelingt ihm, als Frau die Hauptrolle in dieser Seifenoper zu spielen. Die Figur Dorothy in dieser Serie wird so beliebt, dass die Regisseure beschließen, seinen Vertrag um ein weiteres Jahr zu verlängern. Das führt natürlich zu urkomischen Situationen. Er verliebt sich in Julie Nichols (Jessica Lange), eine seiner weiblichen Mitspielerinnen in dieser Seifenoper. Julies Vater verliebt sich ebenfalls in Dorothy.
Er ist stundenlang damit beschäftigt, sich zu schminken und als Frau zu verkleiden. In einer Szene sieht man Dustin Hoffman als Dorothy in der Badewanne seine Beine rasieren. Es zeigt gut, wie viel Arbeit es ist, sich als Mann jeden Morgen zu rasieren und zu pflegen.
James Bond/Live And Let Die, 1973, Roger Moore
In diesem Film rasiert sich Roger Moore als James Bond in der Badewanne mit einem Multiblade-Cartridge-Rasiermesser und fertigem Rasierschaum aus der Sprühdose. In diesem Moment kriecht eine giftige Schlange durch eine Luke herein. Nach dem Rasieren raucht er seine Zigarre und sieht die Schlange im Spiegel. Schnell greift er nach einer Sprühdose, wahrscheinlich Haarspray, und seiner brennenden Zigarre und verbrennt die Schlange sofort.
Es ist schade, dass James Bond sich mit Rasierschaum aus einer Sprühdose rasiert. Wenn man genau hinsieht, handelt es sich um Rasierschaum der Marke Schick. Wahrscheinlich ist dies Produktplatzierung dieser Marke. Es ist unklar, was genau in der Haarspraydose ist. Aber es ist auf jeden Fall sehr brennbar.
Diese Szene zeigt, dass Rasieren ein Moment für sich selbst ist und man während seines Morgenrituals nicht gestört werden sollte.
James Bond/Skyfall, 2012, Daniel Craig und Naomi Harris
In diesem Film steht Daniel Craig mit Rasierpinsel vor dem Spiegel. Irgendwann steht Moneypenny (Naomi Harris) im Badezimmer. James Bond fährt mit dem Rasieren fort und greift nach seinem Rasiermesser. Moneypenny ist beeindruckt, dass er sich auf klassische Weise rasiert. Sie nimmt das Rasiermesser von James Bond und rasiert ihn anschließend.
Für die Schauspielerin Naomi Harris war es das erste Mal, dass sie einen Mann mit einem Rasiermesser rasierte. Sie hatte zuvor einige praktische Unterrichtsstunden bei einem Barbier (dem Vater ihres Friseurs) genommen. Sie hat viel an Luftballons und einigen männlichen Crewmitgliedern geübt. Beim Rasieren von Daniel Craig war sie etwas nervös. Zum Glück hatten alle Vertrauen in sie.
Am Anfang benutzt James Bond einen klassischen Rasierpinsel aus Silberspitz-Dachshaar. Wahrscheinlich handelt es sich um einen englischen Rasierpinsel. Leider sieht man nicht, ob er Rasierseife oder Rasiercreme in der Schale verwendet. Auffällig ist, dass er den Schaum mit einer drehenden Bewegung auf Wangen und Kinn aufträgt. Das Rasiermesser ist eine 5/8" Klinge mit einem Holzgriff. Es ist nicht ersichtlich, um welche Marke es sich handelt. Vielleicht ist es ein DOVO Rasiermesser.
In dieser Szene zeigen die Macher vier Aspekte des Rasierens:
- Rasieren ist ein männliches Ritual;
- die Verletzlichkeit des Mannes;
- Klassische Nassrasur ist erotisch;
- Damen schätzen Männer, die klassisch nass rasieren.
North by Northwest, 1959, Cary Grant
In diesem spannenden Klassiker spielt Cary Grant den charmanten Werbemann Roger O. Thornhill. Roger wird versehentlich für einen Geheimagenten gehalten. Er wird von zwei bewaffneten Männern entführt und mitgenommen. Es folgen verschiedene Fluchtszenen. Sehr berühmt ist die Szene, in der er in einem Maisfeld von einem niedrig fliegenden Sprühflugzeug verfolgt wird. Er wird unter anderem von der Polizei gesucht. Um zu verhindern, dass er von der Polizei erkannt wird, rasiert er sich in einer öffentlichen Toilette und Waschräumen. Er verwendet extra viel Rasierschaum, um so nicht erkannt zu werden. Dabei benutzt er einen Reiserasierpinsel und einen mini safety razor.
Der Reiserasierpinsel ist ein klassischer Rasierpinsel aus Dachshaar. Das Sicherheitshobel hat einen Rasierkopf aus Metall und Kunststoff. Der Mann neben Cary Grant rasiert sich mit einem Rasiermesser.
Diese komische Szene zeigt, dass man sich unter jeder Bedingung oder Situation selbst rasieren können muss.
The Untouchables, 1987, Robert De Niro
In diesem fantastischen Mafiafilm spielen einige Top-Schauspieler, Kevin Costner, Sean Connery, Andy Garcia und Robert De Niro. Robert De Niro spielt Al Capone. Dieser Film basiert auf der wahren Geschichte von Eliot Ness während der "Prohibition" in den 30er Jahren in Amerika. Kevin Costner und Sean Connery spielen jeweils die Agenten Eliot Ness und Jimmy Malone. In der Rasurszene sitzt Al Capone entspannt und bequem im Rasierstuhl im Barbershop. Er wird von männlichen Journalisten umgeben, die ihn interviewen und verschiedene Fragen stellen. Während der Rasur mit dem Rasiermesser schneidet der Barbier versehentlich in seine Wange. Die legendären Worte von Al Capone in dieser Szene: "You can get further with a kind word and a gun. Than you can with just a kind word."
Al Capone unterzieht sich einer luxuriösen Italian Shave. Sein Barbier beginnt zuerst mit nassen, warmen Tüchern. Der Rasierschaum wird mit einem XL-Rasierpinsel aus Dachshaar aufgetragen. Der Griff ist aus verchromtem Metall. Das Rasiermesser hat eine 5/8" Klinge und einen Griff aus elfenbeinweißem Kunststoff. Die Spitze der Klinge ist eine sogenannte Barbertip oder Barber's Notch. Leider ist nicht sichtbar, um welche Marke es sich handelt. Auffällig ist, dass Robert De Niro schon ziemlich glatt rasiert aussieht, bevor er vom Barbier rasiert wird.
Diese Szene zeigt vier Aspekte:
- Nassrasur ist eine männliche Angelegenheit;
- Das Rasiermesser erzwingt Respekt;
- Gutes Rasieren ist eine Fertigkeit und erfordert Beherrschung;
- Beim Rasieren muss man immer ruhig bleiben.
High Plains Drifter, 1973, Clint Eastwood
High Plains Drifter ist ein amerikanischer Westernfilm aus dem Jahr 1973, Regie führte Clint Eastwood. Clint Eastwood spielt die Hauptrolle als Reisender. Er ist auf Durchreise und gelangt in die Bergbaustadt Lago. In der örtlichen Barbiershop lässt er sich rasieren. Während der Rasur wird er von drei Männern belästigt. Es kommt zu einem Kampf, und anschließend erschießt der Reisende die drei Männer.
Der Barbier in diesem Film ist ein schüchterner und kriecherischer Mann. Er benutzt ein offenes Rasiermesser. Bevor er beginnt, wird das Rasiermesser an einem Lederriemen poliert. Er bietet an, eventuell nach der Rasur Eau de Lilac zu verwenden. Offenbar war dieses Duftwasser zu jener Zeit im Wilden Westen sehr beliebt. Der Rasierschaum befindet sich in einem großen Becher und wird mit einem Rasierpinsel aufgetragen. Es ist nicht klar, um welche Art von Rasierpinsel es sich handelt. Auffällig ist, dass er den Rasierschaum sehr schlampig aufträgt. Das offene Rasiermesser hat eine 6/8" Klinge. Leider ist nicht sichtbar, um welche Marke es sich handelt.
Auch diese Szene zeigt, dass Rasieren ein Moment für sich selbst ist und dass man während des Rasierens nicht gestört werden sollte. Eine schlechte Rasur kann schlecht ausgehen.
Phenomenon, 1996, John Travolta und Kyra Sedgwick
Phenomenon ist ein amerikanischer romantischer Film mit John Travolta in der Hauptrolle als George Malley. George ist Automechaniker, ein liebenswerter und einfacher Mann, der in einer kleinen Provinzstadt lebt. Er ist verliebt in eine alleinerziehende Mutter, Lace Pennamin (Kyra Sedgwick). Eines Tages wird er von einem mysteriösen weißen Licht am Himmel getroffen. Er entwickelt besondere paranormale Kräfte und Intelligenz. Am Ende läuft es für George nicht gut.
In einer äußerst romantischen und liebevollen Szene wird er von Lace mit Rasierschaum und einem Sicherheitsrasierer rasiert. Lace verwendet Rasierschaum aus einer Sprühdose und einen Sicherheitsrasierer mit Schmetterlingsverschluss.
Auch in dieser Szene sehen wir die Verletzlichkeit des Mannes während des Rasierens und dass Rasieren sexy ist.
Casualties of War, 1989, Sean Penn, Michael J. Fox
Casualties of War ist ein klassisches Vietnam-Kriegsdrama mit Sean Penn (Sergeant Tony Meserve) und Michael J. Fox (Private First Class Max Eriksson). Die Geschichte basiert auf einem wahren Vorfall während dieses Krieges im Jahr 1966: Eine vietnamesische Frau wurde von einem Team amerikanischer Soldaten entführt, die sie vergewaltigten und ermordeten. Während eines Feuergefechts wird Max Eriksson von seinem Kameraden Tony Meserve gerettet. Tony war aktiv an dem Vorfall beteiligt. Max steht vor einem moralischen Dilemma, ob er seinen Kameraden wegen dieses Kriegsverbrechens anzeigen soll oder nicht.
In dieser Szene rasiert sich Sean Penn mit einem offenen Rasiermesser. Diese Szene zeigt zwei Aspekte, nämlich:
- Rasieren mit einem Rasiermesser ist ein männliches Ritual;
- Du kannst den Tag nicht gut beginnen oder bereit für den Kampf sein, wenn du dich nicht gut rasiert und gepflegt hast.